Beauvoir National Cathedral Elementary School
Washington DC / USA
Schön, wenn Kinder am Wochenende freiwillig zu Ihrer Schule zurückkehren!
Auf dem Gelände der National Cathedral in Washington, einer beeindruckenden neugotischen Kathedrale, in der Martin Luther King predigte und amerikanische Präsidenten beerdigt sind, befindet sich die Beauvoir National Cathedral Elementary School.
Die Schule wird von Kindern im Krippenalter bis Ende Grundschulalter besucht. Sie stammen aus wohlhabenden Familien der in der Gegend wohnenden politischen Klasse. Mit reichlichen finanziellen Mitteln ausgestattet, wurde der parkartige Außenbereich komplett umgestaltet.
Für die Landschaftsplanung war AECOM verantwortlich, das Spielkonzept wurde von Richter Spielgeräte erarbeitet. Herausforderung war dabei das bewegte Gelände, das von steilen Hängen und Geländeeinschnitten geprägt ist. Auch galt es, den alten Baumbestand so zu nutzen, dass er einerseits atmosphärebildend wirkt, aber andererseits durch den Einbau von Erdmassen und Spielgeräten nicht zu Schaden kommt.
Ziel der Spielplanung war es, den behüteten Upper-Class-Kindern mit ihren altersbedingt sehr unterschiedlichen Bedürfnissen abgestufte, aber letztlich große Herausforderungen anzubieten. So können sie jahrelang täglich den Freiraum nutzen, ohne sich jemals zu langweilen. Der Blick durch die Webcam der Schule bestätigt, dass dies gelungen ist:
Im Pyramidenturm mit seiner Tunnelrutsche, die in der Erde verschwindet und eine Terrasse weiter unten wieder zum Vorschein kommt, erleben die Kinder nach dem Aufstieg Höhe und Geschwindigkeit als lustvollen Wechsel von Mühe und Belohnung.
Auf der Kletterstruktur hangeln und balancieren sie oder hängen einfach nur ab, um nebenan ein Basketball-Match zu beobachten. Für Jungs und gleichermaßen für Mädchen sind die drei Baumhäuser, deren Verbindungsbrücken sich auf Augenhöhe mit Specht und Eichhörnchen zwischen den Bäumen durchschlängeln, Mutprobe und willkommenes Versteck. Und am Wochenende geben Väter ihren Sprösslingen mit einem kräftigen Schubs auf der Seilbahn den letzten Kick. Dass es auch Schaukeln, Türme mit Kletterwand und Brücken, und ebenso Häuschen für das Rollenspiel der Kleinen gibt, versteht sich von selbst.
Überraschend mutig ist das pädagogische Konzept der Schule, das Eigenverantwortung und Lernen – auch durch gelegentliche schlechte Erfahrung – ausdrücklich befördert. Nach einer Eingewöhnungsphase haben Schüler und Lehrer mit dem für amerikanische Verhältnisse hohen Herausforderungsniveau umzugehen gelernt. Der Spielplatz avanciert an schulfreien Tagen, wenn er der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, zum Ausflugsziel.