"Free to Play"

Neuer Leitfaden für Gemeinden zum Thema „Spielräume für alle“

Free to Play – ein Leitfaden zur Schaffung barrierefreier und integrativer öffentlicher Spielräume, der in Schottland von Maree Todd, MSP, Minister for Childcare and Early Years(Ministerin für Kinderbetreuung und erste Lebensjahre), eingeführt wurde.

Im Mai 2018 stellte Maree Todd MSP im schottischen Parlament einen neuen Leitfaden vor, der Gemeinden helfen soll, ihre öffentlichen Spielräume zu entwickeln beziehungsweise zu verbessern.
Free to Play soll dazu beitragen, dass alle Kinder und Jugendlichen, auch solche mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf, das Recht auf Spiel in ihrer Gemeinde wahrnehmen können.
Der Leitfaden wurde von Inspiring Scotland, Play Scotland und dem Nancy Ovens Trust zur Unterstützung der „Play Strategy for Scotland“ erstellt. Diese drei gemeinnützigen Organisationen setzen sich leidenschaftlich für das Recht des Kindes auf Spiel ein, und sie  protegieren die enormen Vorteile, die ein barrierefreier Spielplatz im Freien für die Entwicklung von Kindern haben kann.

Die Autoren des Leitfadens, Theresa Casey und Harry Harbottle, sind Experten für Spiel, Kinderrechte und inklusive Spielräume.
Maree Todd, MSP zu diesem Thema: „Schottland soll ein idealer Ort zum Aufwachsen sein, eine Nation, die das Spielen als eine lebensfördernde Alltagserfahrung für alle Kinder und Jugendlichen schätzt. Barrierefreie und inklusive Spielräume tragen dazu bei, dass alle Kinder und Jugendlichen, auch solche mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf, ihr Recht auf Spiel wahrnehmen können.
Dieser Leitfaden ist umfassend, praktisch und inspirierend. Er wird den Gruppen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und typische Fehler zu vermeiden. Für alle Gruppen in Schottland, die bessere Spielräume schaffen wollen, sollte der Leitfaden die erste Referenz sein.“

Free to Play wird dazu beitragen, Qualität und Inklusionseigenschaften öffentlicher Spielplätze zu verbessern, indem diese zu einladenden Treffpunkten für die Gemeinschaft werden. Der Leitfaden wird dafür sorgen, dass diese Treffpunkte als wichtige Gemeinschaftsgüter genutzt werden, die Gesundheit, Wohlbefinden und Gemeinschaftsgefühl fördern.
Der Leitfaden eignet sich für jede Gruppe, deren Zweck und Ziel es ist, einen öffentlichen Spielplatz zu entwickeln beziehungsweise zu verbessern. Dies können Freunde von Parks, Gemeinderäte, Planungspartnerschaften oder Gruppen von lokalen Eltern, Betreuern, Fachleuten und Jugendlichen sein, die eine Lücke oder die Notwendigkeit eines verbesserten Spielplatzes erkannt haben.
Der Leitfaden begleitet sie auf dem Weg von den ersten Planungsschritten bis zur Beauftragung von Entwurf und Bau eines guten Platzes zum Spielen, so dass Kinder unterschiedlichen Alters sowie unterschiedlicher Fähigkeiten und Spielpräferenzen zusammen spielen können. Er bietet Tipps, Vorlagen, Pläne, Anregungen und Beispiele.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Leitfadens haben Dumfries und Galloway Council in Spielparks in Dumfries, Stranraer und Annan investiert. Ziel ist es, das Inklusionsangebot zu verbessern und die Möglichkeiten zu maximieren. Dazu wird an diesen drei Standorten mit den Gemeinden und freiwilligen Gruppen zusammengearbeitet. Der Leitfaden wurde durch die Kooperation mit den am Prozess beteiligten Gruppen und Mitarbeitern der Verwaltung erheblich verbessert. Zum Beispiel wurde dabei herausgefunden, welche Art von schwer auffindbaren Informationen und Anregungen die Gemeindegruppen möglicherweise benötigen. Führungsgruppe für die Entwicklung des Catherine Street Play Park in Dumfries ist das Parents Inclusion Network(PIN), das Eltern in der Region unterstützt, die ein behindertes Kind beliebigen Alters haben. Die PIN-Arbeitsgruppe hat ihre Erfahrungen mit Spielplätzen großzügig ausgetauscht und es ermöglicht, Beispiele aus dem Spielraumprojekt ihrer Gruppe in diesen Leitfaden aufzunehmen.

Libby Welsh, Parent Inclusion Network/ Catherine Street Playpark, zu diesem Thema: „Spielen ist ein Grundrecht aller Kinder und Jugendlichen. Wenn alle Spielräume im Hinblick auf Kinder mit Behinderungen gestaltet würden, könnte dies das seelische und körperliche Wohlbefinden von Eltern, Geschwistern und betroffenen Kindern verbessern. Alle Kinder brauchen von einem Spielplatz das Gleiche – einbezogen zu werden.“

Warum Spielraum?
Die Bereitstellung von barrierefreien öffentlichen Spielräumen ist eine der wichtigen Maßnahmen, mit denen wir das Recht der Kinder auf Spielen anerkennen und unterstützen. In gut gestalteten und gelegenen Spielräumen können Kinder alle Freiheiten, den Spaß, die Geselligkeit und den Nervenkitzel des Spielens genießen. Indem wir den Spielraum schützen, zeigen wir, dass das Spiel der Kinder wichtig ist.

Lokale Gemeinschaften sind oft die treibende Kraft hinter einer Kampagne, dem Spendensammeln und der Entwicklung guter Spielräume, häufig in Zusammenarbeit mit den  lokalen Behörden. Nicht jeder Spielraum kann alle Spielbedürfnisse jedes Kindes erfüllen und Spielräume sollten einander nicht kopieren. Es ist jedoch wichtig, dass es überall verschiedene Gemeinschaftsräume gibt, die den Spielbedürfnissen der Kinder auf unterschiedliche Weise gerecht werden.

Autoren:

Theresa Casey ist freiberufliche Beraterin und Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema Spiel und Kinderrechte. In Schottland wie auf internationaler Ebene vertritt und unterstützt sie das Recht der Kinder auf Spiel. Ihr besonderes Interesse gilt der Inklusion, den Kinderrechten und der Umwelt. Theresa Casey war Vorsitzende der International Play Association: Promoting the Child's Right to Play (2008–2017) und stellvertretende Vorsitzende der Play Strategy Implementation Group in Schottland.

Harry Harbottle unterstützt hauptsächlich in Schottland und Irland Organisationen und Gruppen, die Spielräume auf Grundlage des Themas „Kinder und ihre Verbindung mit den Elementen“ gestalten und installieren. Er war Mitglied einer Arbeitsgruppe, die einen Leitfaden zu europäischen Normen für barrierefreie Spielplätze entwickelt hat. Er hält international Vorträge über das Verhältnis zwischen Spielwert und Sicherheit. Derzeit ist er Vorsitzender von Play Scotland.

Partnerorganisationen:

Der Nancy Ovens Trust wurde zum Gedenken an Nancy Ovens MBE gegründet, um an ihre inspirierende Arbeit anzuknüpfen. Nancy Ovens war zutiefst davon überzeugt, dass Kinder an der Gestaltung ihres eigenen Spiels beteiligt sein sollten. Alljährlich werden die besten Spielräume und Projekte Schottlands mit den Nancy Ovens National Play Awards gefeiert und gefördert.

Play Scotland unterstützt in Schottland das Recht des Kindes auf Spiel. Play Scotland ist eine nationale Organisation für das Spiel, die sich für die Bedeutung des Spielens für alle Kinder und Jugendlichen sowie für die Schaffung von mehr Spielmöglichkeiten einsetzt, um sicherzustellen, dass alle Kinder und Jugendlichen jeden Tag spielen.

Inspiring Scotland strebt ein Schottland ohne Armut und Benachteiligung an. Inspiring Scotland arbeitet zusammen mit Menschen, ihren Gemeinden, gemeinnützen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen daran, Lösungen für einige der drängendsten sozialen Probleme zu entwickeln. Inspiring Scotland unterstützt in Partnerschaft mit der schottischen Regierung erfolgreich die Entwicklung und Ausweitung des freien Spiels in benachteiligten Gemeinden in ganz Schottland.