Spielplatz im Naherholungsgebiet
Am nördlichen Stadtrand von Luxemburg liegt ein etwa 655 Hektar großes Waldgebiet, das bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert als Naherholungsgebiet genutzt wird. 1968 wurde der erste Kinderspielplatz errichtet, der sich großer Beliebtheit erfreute und vom Service Forêts mit viel Hingabe unterhalten wurde. Der besondere Charme des Ortes lag allem voran in seiner Natürlichkeit, bedingt durch die Lage im Wald und die Verwendung von Holzspielgeräten. Bei der Erneuerung des Spielplatzes im Jahr 2023 war daher große Achtsamkeit gefragt, um diesen einmaligen Charakter zu erhalten.
Das Konzept des Büros Schwarze und Partner Landschaftsarchitekten sah eine spielerische Umsetzung der Luxemburger Stadtgeschichte vor. Prägende Elemente des Stadtbildes sollten sich wiederfinden, so zum Beispiel das Fort „Drei Eicheln“, der „Hohle Zahn“ und der Fluss Alzette. Aus der engen Zusammenarbeit zwischen den Landschaftsarchitekten und der Firma Richter Spielgeräte entstand ein authentischer Spielplatz, der durch seine natürlichen Materialien, den durchgängigen Spielfluss, die behutsame Anpassung der Topografie und vor allem die Einbettung in den Wald ein Wohlfühlort für große und kleine Besucher ist. Die Kooperation mit der Firma KaGo & Hammerschmidt Kunstfelsen eröffnete dabei neue Möglichkeiten, dem Spielbereich eine gewachsene und historische Anmutung zu verleihen.
Die Stadtgeschichte Luxemburgs in einem Waldspielplatz
Am Eingang zum Spielplatz erwartet die Kinder neben dem Wichteldorf mit seinen Spielhäusern und den Sandspielmöglichkeiten die Statue der Melusina. Der Legende nach war sie eine Meerjungfrau, die mit Graf Siegfried von Luxemburg liiert gewesen war bis sie eines Tages in der Alzette verschwand. Oberhalb der Melusina, am Beginn des Wasserlaufs mit seinen vielen Stauelementen und Wasserquellen, erhebt sich majestätisch das Fort „Drei Eicheln“, eine große bespielbare Burganlage. Auf einer Erhebung, deren felsiger Rand an die historischen Bockfelsen der Stadt erinnert, befindet sich der „Hohle Zahn“. Eine Burgruine, die im Original Bestandteil der Festungsanlage Luxemburgs ist, bietet hier den Kindern einen beeindruckenden Ausblick aus luftiger Höhe und eine aufregende Talfahrt in der Tunnelrutsche. Über die Schlossbrücke, die mit einer Rollstuhlwippe als Brückenbelag ausgestattet ist, erreicht man die „Drei Türme“. Das mystisch anmutende Untergeschoss aus Kunstfelsen trägt die Holzkonstruktion, die eine Brezelbäckerei und einen Wächterraum enthält.
Ergänzt werden die vielfältigen Spielfunktionen in den historisierenden Elementen durch freistehende Spielgeräte zum Drehen, Wippen, Hüpfen, Schaukeln und Vieles mehr. Von den Bestandsspielgeräten konnten das beliebte Tierkarussell und die Seilbahn erhalten bleiben.
Der gesamte Spielplatz ist in hohem Maße inklusiv. Er bietet spannende Erlebnisse für alle, von den Kleinsten bis hin zu den Großeltern, und bindet Menschen mit den unterschiedlichsten körperlichen und geistigen Fähigkeiten ein.