Oinkithopter - Cincinnati Smale Riverfront Park
Vorwort

Design für Kinderspielplätze

Eine ästhetische und inhaltliche Herausforderung

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

lassen Sie uns über Design sprechen. Hört oder liest man den Begriff „Design“, so verknüpft man diesen ganz allgemein unmittelbar mit schicker Kleidung, teuren Handtaschen, eleganten Autos und teuren Immobilien. Aus Planer- und Architektenblickwinkel bedeutet „Design“ möglicherweise Sichtachsen, Symmetrie, Ästhetik. Aber die allerwenigsten von uns denken beim Thema Design an Kinderspielplätze, stimmt´s?

Doch auch Kinderspielplätze brauchen ein „Design“, eine Planung, eine gestalterische Idee.  Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Kinder meist etwas anderes „schön“ finden als wir Erwachsene. Kinder legen keinen Wert auf geometrische Formen, glatte Flächen und kühle Farben. Das alles mag aus unserer Sicht ästhetisch sein und dem Style des Zeitgeistes entsprechen, aber Kinder können damit wenig bis nichts anfangen. Kinder wollen fühlen, riechen, schmecken, sie wollen mit allen Sinnen ins Spiel eintauchen. Kinder interessieren sich genau für das, was wir designwütigen Erwachsenen versuchen, loszuwerden: Risse und Löcher in Oberflächen, in die man kleine Steine oder Blumen stecken kann, eine warme, weiche Haptik der Materialien, raue, unebene Oberflächen. Kinder ziehen schlammige Pfützen einem blankpolierten Granitboden vor, Kinder möchten Objekte nicht von der Ferne bestaunen, sondern anfassen und erleben.

Wir möchten uns der Frage nähern, wie Kinderspielplätze bestenfalls gestaltet sein sollten, um der Freude am kindlichen Spiel und dem hohen Spielwert der Geräte gerecht zu werden und dabei trotzdem einen auch für Erwachsene spannenden und gefälligen urbanen Raum zu schaffen.
Deshalb widmen wir die dritte Ausgabe unseres Magazins dem Thema „Design für Kinderspielplätze – Eine ästhetische und inhaltliche Herausforderung“.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Text: Dr. Chloé Zirnstein